Tief in den MKK

….., also den benachbarten Main-Kinzig-Kreis führt mich die heutige Fahrt mit meiner schwarzen No.2. Und das ungeplant, denn eigentlich möchte ich nur ein wenig in die Wetterau und das Seemental fahren.

Da aber das Wetter heute erneut fantastisch ist, fast noch besser als gestern, lasse ich mich ab Kefenrod nur noch treiben und folge wie in Trance einfach den Ortsschildern mit für mich unbekannten Namen. Streitberg, Spielberg, Wittgenborn – wo bin ich hier überhaupt? Ah ja, im Brachtal, aber erst in Wächtersbach weiß ich wieder genau, wo ich mich befinde. Wächtersbach, mhmm, da bin ich ja schon beinahe im Spessart und so kommt die Landschaft auch rüber. Ganz kurz überlege ich, jetzt über Bad Orb richtig in den Spessart hinein zu fahren und dann im Schöllkrippener Forst den Motorradtreffpunkt „Zum Engländer“ zu besuchen, um dort einen kleine Imbiss einzunehmen. Guter Gedanke, den ich aber trotzdem wieder verwerfe, weil ich den Engländer tief im Wald traditionell sehr schlecht finde.

Also drehe ich eine Schleife und bollere von Wächtersbach auf Nebenstrecken in Richtung Birstein. Den Weg über die B276 nehme ich bewusst nicht, denn auf diesem Teilstück ist an dieser Bundesstraße wirklich nichts Schönes.

Erst kurz vor Birstein bei Hettersroth halte ich heute zum ersten mal an – nach knapp 90 Kilometern. Das scheint mir ein persönlicher Rekord zu sein, aber das Wetter, die Landschaft und der Motor der Enfield haben nur eine Botschaft für mich, und die lautet: Fahr weiter und genieße. Und genau das tue ich.

Auch im schönen Birstein gibt es heute keinen Stopp und ich fahre weiter über Rabenstein und Radmühl zurück in den Vogelsberg. Mittlerweile ist mir ein wenig nach Wasser und so schaue ich mir zuerst den Niedermooser See mit seiner Marina an, und dann …..

….. nachdem ich dort noch schnell die Dichtigkeit meiner neuen Kopfdichtung überprüft habe, ……

….. geht es weiter an die Obermooser Teiche. Und Heureka, die Teiche führen nach einem Jahr Trockenheit wieder Wasser. Das gilt sowohl für den „großen“ Teich, als auch …..

…. für die kleinen Teiche um die NABU-Hütte herum. Wurde auch Zeit, dass hier wieder Wasser zu sehen ist.

Auch die Wasservögel sind zurück, und zwar in erklecklicher Zahl. Die Teiche sind eben doch ein wichtiges Biotop hier oben.

Einen Moment genieße ich noch die schöne Umgebung. Gerade will ich weiter, da sehe und höre ich einen chromglänzenden Oldtimer vorbei bollern – bis ich erkenne, dass es sich um eine 650er Royal Enfield Interceptor in der herrlichen Farbe „Glitter & Dust“ handelt. Ein unglaublich schönes Motorrad! Aber dann gehts auch schon weiter. Über die Herrchenhainer Höhe will ich noch mal schauen, was sich hoch oben auf dem Hoherodskopf so tut.

Aber wie so oft in letzter Zeit bin ich vom Hoherodskopf motorradmäßig enttäuscht. Sind zwar etliche Maschinen hier, aber ich sehe ausschließlich die Racer der Knieschleiferfraktion und jede Menge Reiseenduros, die mittlerweile alle irgendwie gleich aussehen. Langweilig! Und außerdem ist es recht kalt auf den rund 750 Höhenmetern.

Und so bleibt mir heute an positiven Dingen auf dem Hoherodskopf nur der unglaubliche Weitblick, und …..

….. diese wunderschöne weiß-blaue Isetta.

Gut, das war also nur ein kurzer Aufenthalt auf dem Hoherodskopf. Jetzt noch die letzten Kilometer über Altenhain und Freienseen und schon bin ich nach mehr als 150 Kilometern wieder zu Hause. Bin wirklich froh über die gestrige und die heutige Fahrt, denn ab morgen soll es wieder nass und kalt werden. Und dann ist es ja auch schon quasi November, also Winter. Am besten, ich heize schon mal die Werkstatt auf, da ist nämlich einiges zu tun.

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