Nur 60 Kilometer

….. zu mehr reichts heute nicht. Und das trotz allerbestem Wetter, ja, schon beinahe überirdisch schönem Wetter. Das ist tatsächlich ein später Sommertag mit über 20°C und einer leichten Brise. Traumhaft, so hätte ich mir den Sommer gewünscht. Aber immerhin sinds dann noch ein paar schöne Tage im Herbst geworden.

Also: Bei diesem wunderbaren Wetter starte ich direkt nach dem Mittagessen die schwarze Bullet, meine No.2. Wie meist reicht ein Kick und schon sind wir unterwegs. Bei diesem Wetter geht natürlich auch ein Trip durch den Vogelsberg und so mache ich das auch: Über Wohnfeld nach Schotten und dann weiter in Richtung Hirzenhain – so ist der Plan. Aber es kommt anders.

Schon beim Durchfahren von Wohnfeld höre ich beim Abbremsen ein leichtes Geschepper. Bei sowas denke ich immer zuerst, dass der Motor verendet – aber dafür ist das Geräusch zu unregelmäßig und es ist dann auch gleich wieder verschwundde. Aber nur, um dann hinter Schotten wieder zu erscheinen. Das geht so nicht, das werde ich mir ansehen.

Auf dem Sträßchen in Richtung Hirzenhain kenne ich einen schönen Platz, um dem Geklapper auf den Grund zu gehen: Eine Bank am Waldrand mit herrlichem Blick in Richtung Gießener Land und Gladenbacher Bergland.

Also genieße ich zuerst ein wenig die schöne Gegend, …..

….. erfreue mich an der LED-Leuchte im Scheinwerfer, die ich heute morgen noch schnell montiert habe, und …..

….. dann gehe ich auf die Suche nach dem Klappergeräusch. Habe ja schon so eine Ahnung, und damit liege ich richtig: Der Kettenschutz ist an einer seiner beiden Befestigungspunkte glatt abvibriert. Genau genommen ist der hintere Halter komplett durchvibriert. Mein Plan, den Kettenschutz mit ein paar Kabelbindern provisorisch zu befestigen und dann weiter zu fahren, scheitert: Ich habe keine Kabelbinder dabei! Da bleibt mir nur, jetzt umzukehren und zurück in die heimische Werkstatt zu fahren.

Aber den ganz direkten Weg nehme ich dann doch nicht – Klappern hin oder her. Schließlich muss ich mindestens 50 Kilometer fahren, wenn die Bullet einmal gestartet ist. In Eichelsdorf muss ich zum Abbiegen anhalten – und da kommen doch aus Richtung Schotten wahrhaftig zwei Royal Enfield vorbei gebollert: Eine Himalayan und eine EFI in Military Green. Schön!

Zu Hause sind es dann eben die besagten 60 Kilometer geworden. Und statt zu Fahren, werde ich jetzt ein bisschen Schrauben.

Genau dieser Kettenschutz ist mir ja im letzten Jahr schon einmal abvibriert. Meine damalige Reparatur hat also nur 6000 Kilometer gehalten. Nicht viel, also werde ich heute versuchen, eine bessere Reparatur hinzulegen.

Also biege ich mir heute kein klapperiges Stück Flacheisen zurecht, sondern nehme ein gerades Stück Alu, dass wesentlich breiter und stärker ist als das alte Blech. Den fehlenden Knick gleiche ich mit einem Distanzstück aus. Mal sehen, wie lange das jetzt hält. Ich hätte natürlich auch einen nagelneuen Kettenschutz aus dem Bestand nehmen können, aber das möchte ich mir aufsparen. Muss nur daran denken, wieder Kabelbinder ins Bordwerkzeug zu packen.

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