Etwas mehr Konzentration

….. ist offensichtlich bei meiner Helmauswahl notwendig: Schließlich bin ich gestern mit dem Vespa-Helm gefahren und nicht, wie geplant, mit meinem alten Cromwell. Das wird mir heute nicht noch einmal passieren, denn ….. siehe oben.

Das Wetter zwingt mich heute geradezu, gegen Mittag in die Werkstatt zu gehen und meine graue Bullet für eine Ausfahrt vorzubereiten. Dazu gehört diesmal, schnell den Scheinwerfer zu öffnen und die H4-Leuchte gegen eine LED-Leuchte mit passendem Anschluß zu tauschen. Die kam nämlich soeben direkt aus China im Vogelsberg an.

Bei der Helmauswahl greife ich heute ins richtige Regal. Ich glaube, mit diesem Cromwell bin ich noch nie eine längere Strecke gefahren. Der Grund ist, dass dieser Helm kein Visier hat und ich meine uralte Fospaic-Motorradbrille nicht gefunden habe. Aber vor ein paar Tagen bin ich beim Aufräumen darüber gestolpert und die alte Brille passt perfekt. So fahre ich heute endlich wieder wie weiland im Jahre 1976.

Die LED-Leuchten mit H4-Sockel aus China passen perfekt und funktionieren auch. Ob sie auch die Strasse erhellen, kann ich noch nicht sagen, aber sie sind hell und, noch wichtiger, sie verbrauchen nur einen Bruchteil der Leistung von H4-Leuchten. Das Amperemeter an der Bullet zuckt nicht einmal, wenn ich jetzt das Licht einschalte.

Besser gesehen werde ich jetzt aber auf jeden Fall.

Heute halte ich mich nicht lange im Vogelsberg auf, sondern nehme direkt Ziel auf die Wetterau. Hier werde ich erneut die kleinen Landschaften zwischen Nidda, Ranstadt, Ortenberg und Florstadt erkunden.

In Nieder-Mockstadt beim Honda-Mirthes ist natürlich schon geschlossen. Aber da will ich eh nix, halte nur zufällig hier wegen eines Blicks auf meine Karte.

Dann aber tauche ich ein in den Mockstädter Markwald und lasse mich durch Glauburg, Wippenbach, Fauerbach und Wallernhausen treiben. Eine herrliche Fahrt in einer Wetterau-Landschaft, die eher an die offene Rhön erinnert.

Kleine Rast auf einer Anhöhe zwischen Schwickhartshausen und Fauerbach.

Hier ziehe ich ein Resumee über den Cromwell in Verbindung mit der Fospaic-Brille: Obwohl der Helm prima sitzt und nirgendwo drückt, gibt es starke Windgeräusche. Das nervt ein wenig, aber abgesehen davon gefällt mir meine Kombination sehr gut. Beim Tanken werde ich aber wohl den Helm abnehmen müssen, denn so falle ich garantiert unter das Vermummungsverbot.

Bei Ober-Lais verlasse ich diese schöne Gegend wieder und besuche noch eben den Steinbruch in Michelnau.

Später dann und schon auf dem Rückweg in den Vogelsberg suche ich ein Waldstück auf, um die Wirkung meiner LED-Leuchte zu erproben. Aber das wird nichts, denn es ist noch nirgendwo richtig dunkel. Aber fürs Gesehenwerden ist diese Leuchte ein echter Gewinn – und fürs Bordnetz sowieso.

Mein Versuch, irgendwo in der Wetterau den Indian Summer einzufangen, geht daneben. Ich denke, das gibt dieses Jahr nichts, dazu ist wahrscheinlich zu viel Laub schon im heißen Sommer verbrannt.

Zurück im Vogelsberg fahre ich noch auf den Hoherodskopf – animiert durch eine wunderbare rote Horex Regina, die mir bei Schotten entgegen kommt. Womöglich sind weitere Oldtimer dort oben bei Doros Büdchen. Also hoch, auch wenn auf dem Weg sehr schnell wieder Kälte und nasse Strassen zunehmen.

Leider ist da oben zwar sehr viel Betrieb, aber von Oldtimern oder überhaupt von interessanten Zweirädern ist nichts zu sehen. Dafür aber reichlich PKWs und Knieschleifer-Kräder. Das ist nicht meine Welt und so drehe ich direkt um und bollere in Ruhe über Ulrichstein nach Hause. Habe ich gestern die 100 Kilometer knapp verfehlt, so überschreite ich sie heute deutlich und komme auf glatte 150 Kilometer – genug für einen schönen Herbsttag mit der Enfield.

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag