Eine Woche ohne

….. Enfield, das ist schon hart, aber in diesem Jahr leider nicht selten. Nach einer Woche Dauerregen im Vogelsberg soll das heute ein 100% trockener Tag werden. Ich warte bis 14:00, dann traue ich dem Braten und begebe mich in die Werkstatt.

Seltsamerweise lässt sich die Graue, also meine No.1, heute ganz schön lange bitten, bis sie zum Leben erwacht. Und zum ersten mal überhaupt muss ich dazu den Choke benutzen. Aber gut, die Maschine läuft, schnell nach dem Öl geschaut und dann los.

Warm ist das heute nicht unbedingt, aber das war klar und ich bin entsprechend gekleidet. Mit der dicken braunen Lederjacke von Greg aus Linz kann mir der kühle Tag nichts anhaben.

Ich ziehe zunächst meine gewohnte Runde in Richtung Schotten, bemerke aber sehr schnell, dass der Vogelsberg heute nicht sehr einladend ist: Ein harter und kalter Wind bläst und durch die hohe Luftfeuchtigkeit sind die Strassen überall nass, nicht nur in den Waldstücken. Also lasse ich Schotten Schotten sein und drifte ab in Richtung Wetterau.

Seltsam: Quasi an der Kreisgrenze lässt der starke Wind nach, es wird wärmer und heller und ab und zu kommt sogar ein wenig Sonne durch. Also bleibe ich dem Vogelsberg heute fern und befahte statt dessen ein Stückchen Wetterau und die angrenzende Hungener Seenplatte.

Erst jetzt fällt mir auf, dass ich heute zum völlig falschen Helm gegriffen habe: Eigentlich sollte es der visierlose Cromwell werden, aber ich habe dann den daneben liegenden Vespa-Helm genommen. Und es war gar nicht so schlimm …..

So etwa ab Rabertshausen bin ich dann endlich wieder im Enfield-Flow. Jetzt passt alles und wir bollern ruhig und gelassen durch die schöne Landschaft.

Nahe Rodheim dann das erste, noch kleine Gewässer. Dieser Teich gehört zwar noch nicht zur Wetterauer Seenplatte, ist aber ein schönes Plätzchen für einen kurzen Stopp.

Dann geht es ein paar Kilometer durch die Sümpfe bei Trais-Horloff.

Neben dem Wasser, den Sümpfen, der Fauna und der Ruhe bietet diese Gegend auch herrliche geschwungene Sträßchen – Enfield-Strassen.

Zurück nehme ich den Weg durchs Horlofftal mit dem letzten Halt an Hermanns Brünnchen – mal wieder. Hier halte ich Zwiesprache mit meiner Grauen und wir teilen die Freude an diesem kleinen Ausritt mit fast 100 wunderbaren Kilometern.

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