Fastenbrechen

Heute ist ein richtiger Herbsttag! Kühl, wenig Sonne, ab und zu ein kleiner Regen, grauer Himmel – also Herbst wie aus dem Bilderbuch.

Zum Motorrad fahren ist mir so ein Herbsttag eigentlich am liebsten, jedenfalls lieber wie eine Fahrt bei 30°C und mehr. Und an diesem Tag bin ich mit Marcus verabredet – ja, genau der Marcus, von dem ich meine graue No.1 vor 2 Jahren zurück gekauft habe. Treffen wollen wir uns auf dem Marktplatz in Hungen, wo ich ein Eis-Cafe in Erinnerung habe.

Gerade als ich die Enfield aus der Werkstatt holen will, fängt es an zu regnen – aber nur ganz kurz denke ich darüber nach, jetzt das Auto zu nehmen. Nein, es bleibt bei der Bullet, und wenn es sich einregnet, hab ich eben Pech gehabt.

Es fährt sich einfach traumhaft an diesem Herbsttag! Zuerst geht es durch den dunklen Laubacher Wald …

….. dann durch das nicht so dunkle Horlofftal, wo dann auch der Regen aufhört, und ……

….. die letzten Kilometer fahre ich durch die offene Landschaft bis nach Hungen hinein. Und ehrlich: Ich hätte jetzt noch stundenlang so weiter fahren können. Aber jetzt ist erstmal Pause, denn ich bin gleich am Ziel.

Marcus ist bereits am Platze, und zu meiner Überraschung mit dem Motorrad, seinem Raptor. Dazu muss man wissen, dass er die letzten 3 Monate durch einen Verkehrsunfall lahm gelegt war und der Raptor dabei ordentlich beschädigt wurde. Tatsächlich hat Marcus den Raptor in ganz kurzer Zeit repariert, und es sind nur noch einige Schrammen und Kratzer, die an den Crash erinnern. Well done, Marcus.

Mein Eis-Cafe entpuppt sich als Pizzeria, und wir quatschen so lange, dass zwischendurch eine Pizza fällig ist. Obwohl heute traditionell mein Fastentag ist, kann ich der Pizza nicht widerstehen. Die gibt uns die Energie, um noch weiter zu plaudern. Tee, Pizza, Wasser, Kuchen, Gespräche – so kann man einen Nachmittag gut aushalten. Und Fasten werde ich dafür morgen.

Irgendwann ist natürlich auch das schönste Gespräch beendet und wir sagen Bye-bye. Aber wir werden uns in diesem Jahr auf jeden Fall noch einmal treffen. Ich fahre jetzt noch schöne und herbstliche 60 Kilometer durch den Vogelsberg, so dass am Ende des Tages der Smith-Tachometer 95 Kilometer mehr anzeigt – wobei der Tachometer natürlich nur die indische Kopie des berühmten Smith-Instrumentes ist.

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