Ans Hessische Waldland

Heute könnte es ein Tag ohne Regen geben - endlich mal wieder. Zudem ist es nicht so abartig heiss und schwül, so dass einer kleinen Motorradrunde nicht viel im Wege steht.

Mein Plan ist, einen Trip ins und durchs Hessische Waldland zu machen. Da bin ich sowieso viel zu selten, obwohl es eine wunderbare Gegend ist. Bad Hersfeld, Rothenburg/Fulda, Burghaun, Haunetal, Eiterfeld - alles prima Ziele. Jedenfalls möchte ich heute dort hin. Noch vor 10:00 starte ich die Graue, meine No.1, und mache mich auf die Anfahrt, die an sich schon schön genug für eine eigene Runde ist: Entlang des Feldatals, durchs Schwalmtal, kurz den Altkreis Alsfeld kreuzen und dann quer durchs Gründchen ab ins Hessische Waldland.

Das Wetter ist bisher perfekt, der Verkehr erfreulich dünn und No.1 schiebt sehr schön durch die Landschaft. Und ehrlich: Mit dem größeren Schalldämpfer fährt die Maschine spürbar besser und ist dabei herrlich umweltverträglich.

Von zuhause bis hierher ins Schwalmtal begegnen mir keine 10 Fahrzeuge, darunter auch eine schöne Bonnie. Kleine Baustellen kann ich entweder durchfahren oder ich kenne geeignete Schleichwege. Schliesslich habe ich etliche Jahre in diesem Teill des Vogelsberges gelebt. Hier schaue ich gerade auf meinen damaligen Wohnort Hergersdorf.

Immer wieder begeisternd ist die Route zwischen Rainrod und Eifa. Aber obwohl ich mich hier mitten im Wald befinde, bin ich vom Hessischen Waldland noch etliche Kilometer entfernt.

Aber jetzt, in der Nähe von Niederjossa, sind die Ausläufer meines Zieles endlich zu sehen. Kurz vor Niederaula jedoch bezieht sich der Himmel und es zeigen sich gar dunkle Wolken. Das in Verbindung mit der aufkommenden schwülen Hitze veranlasst mich zu einer Planänderung.

Ich schwenke also ab und fahre entlang der Jossa in Richtung Schlitz und dann weiter durch Bad Salzschlirf, wo ich mich dann kurz im Landkreis Fulda befinde. Und statt der schönen Kurven und Kehren im Haunetal befahre ich das kleine Traumsträßchen zwischen Müs und Stockhausen und die Waldlandschaften um Lauterbach herum.

Ohne meine Planänderung hätte ich diesen bunt markierten Holzstapel zwischen Rudllos und Stockhausen nie entdeckt. Hier halte ich meine einzige etwas längere Pause im Schatten der bunten Hölzer. Beim Aufbruch geruht meine No.1 aber dann Herumzuzicken und ist nur recht mühsam in Gang zu bringen - etwas, das der braven Enfield sonst eher fremd ist. Da werde ich wohl zeitnah mal nach Zündung und Vergaser schauen müssen.

Über Eichenrod und Engelrod, vorbei an Ulrichstein und durch den Schottener Wald geht es dann zurück in den heimatlichen Hafen.

Das ist dann letztendlich aus meiner Fahrt in Hessische Waldland geworden! Mein Ziel habe ich so gerade noch gestreift, aber die Ersatzroute war sicher fast ebenso schön wie die geplante. Die knapp 150 Kilometer sind natürlich nicht gerade die große Hessenreise, aber schön war's dennoch.

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