Nochmal an die Einstellungen

Kein Tag zum Fahren heute, deshalb gehts ein paar Stunden in die Werkstatt zur Enfield.

Sowohl die Boyer Bransden Zündung als auch der OKO-Vergaser tuns nicht so, wie ich mir das vorstelle. Eigentlich müsste ich ja einen grossen Wartungsdienst mit Kopfabnahme und Decarbonisierung durchführen, aber danach steht mir nicht der Sinn. Deshalb befasse ich mich heute ausschliesslich mit der Zündung und dem Vergaser, denn die Einstellungen stimmen noch nicht.

In der arbeitstechnischen Warteschleife für die Enfield liegen ein neuer Ölabstreifring, ein Reduzierkit für den Ölfilterraum, neue Stehbolzen, Muttern und Scheiben für Zylinder und Kolben und eine „richtige“ Kopfdichtung anstelle der Kupferdichtung. Aber ich traue mich noch nicht so recht daran und verlege mich deshalb auf Nebenkriegsschauplätze. Obwohl ja eigentlich eine funktionierene Zündung und ein sauber eingestellter Vergaser die Voraussetzung für alles andere ist. Im Enfield-Forum fand ich noch diesen Hinweis auf eine „Bauernmethode“ zur Einstellung der Zündung:

_Die „Bauernmethode“ genau zu beschreiben ist schwierig! Es handelt sich dabei um das Zündungeinstellen nach Gehör und Gefühl. Der Exakte Zündzeitpunkt ist hierbei dann erreicht wenn der Motor gut läuft, gut anspringt und unter Belastung nicht klingelt. Vorgehensweise (ohne Gewähr): Motor warmlaufen lassen. Unterbrecherabstand kontrolieren und auf vorgegebenen Wert einstellen. Standgas erhöhen bis der Motor gut rundläuft. Zündung in Richtung „Früh“ drehen bis die höchste Drehzahl erreicht ist. Einen kurzen Gasstoß geben und hören wie der Motor „Abtourt“. Die Drehzahl sollte dabei nicht abrupt zurückgehen! Sollte das der Fall sein, wieder Richtung „Spät“ drehen bis der Motor gleichmäsig und harmonisch abtourt und ohne Zucken oder Murren ins erhöhte Standgas läuft. Danach Standgas wieder zurückdrehen und einstellen nach belieben. Danach Probefahren! Normalerweise musste ich nie was nachregulieren.

Diese Methode habe ich bei allen meinen Motorrädern, meinem Käfer und meiner Ente angewandt und bin immer gut damit gefahren.

Gruß Marcus_

Zunächst stelle ich heute die Ventile sorgfältig ein, mit dem neuen Totpunktgerät von Hitchcock klappt das sehr gut. Dann nochmals die Boyer Bransden Zündung überprüft und eingestellt.

Der 30er OKO bekommt eine 48er LLD und der Gaszug wird so modifiziert, dass jetzt immer ein wenig Spiel am Zug ist. Jetzt springt die Enfield kalt auf den ersten Kick an und läuft mit Choke sehr sauber. Aber sobald der Motor warm ist, wird der Lauf unrunder, er patscht beim Ankicken zurück und springt auch nicht mehr gut an. Nach der reinen Lehre müsste der Motor zu mager laufen. Aber bisher finde ich die Ursache nicht. Mist, aber ich bin selber schuld: Parallele Änderungen wie Zündung und Vergaser zu machen, ist einfach blöd. Aber ich habs trotzdem getan und jetzt hab ich den Salat. Heut krieg ichs jedenfalls nicht mehr hin.

Enfield-Sound nach der Einstellung

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