Warm fahren

….. muß ich heute eigentlich nur das Getriebeöl meiner grauen No.1.

Nachdem ja gestern das Getriebe rumgezickt hat, bin ich entschlossen, das Getriebe zu öffnen um dem Fehler auf die Spur zu kommen. Sollte das nicht gelingen, habe ich eine weitere Option: Ein gut gebrauchtes Getriebe mit HighGear Gangrädern bekomme ich von Bernd, dem Bulli.

Aber zurück zu meinem Zickengetriebe. Um das Teil zu öffnen, muss das Getriebeöl raus, das geht natürlich am besten mit heissem Öl – also werde ich auf eine kleine Fahrt gehen, um dabei alles ordentlich warm zu fahren.

Um 13:00 befinde ich mich bereits auf der Straße in Richtung Schotten. Auf den ersten Kilometern verklemmt sich das Getriebe zwei mal, aber ab dann ist Schluss damit und das Getriebe flutsch perfekt – besser als je zuvor. Da ich aber auf Selbstheilung oft genug hoffe, aber nicht daran glaube, bleibt mein Entschluss bestehen: Warm fahren, Öl ablassen, Getriebe öffnen und eventuell ausbauen. Aber diese heutige Warmfahr-Fahrt genieße ich noch mal richtig. Wer weiß, wann No.1 wieder ordentlich läuft.

Wieder so ein wunderbarer Sonnentag heute – trotzdem bin ich jetzt sicher, dass es damit bald vorbei sein wird. Heute morgen war es nämlich schon richtig kalt und erst ab mittags wurde es warm. Also gilt es heute noch mal.

Neben dem guten Wetter bemerke ich, dass heute der Indian Summer besonders indisch, nein, natürlich indianisch ist. Und weil Bäume und Büsche durch den heißen Sommer schon vorgefärbt sind, wird dieser Indian Summer nur wenige Tage dauern und dann ruckzuck in den grauen, trüben Herbst übergehen. Ja, so wirds wohl kommen. Also weiter genießen, denn heute ist noch alles sehr hübsch, wie man hier zwischen Feldkrücken und Kölzenhain sieht.

Auf dem Parkplatz kurz vor dem Mücker Kreuz liegen bereits große Laubmengen am Boden – da bleibt für einen langen Indian Summer nicht mehr viel.

Auf der Bundesstraße nach Schotten schwankt die Natur schon zwischen kahlem Geäst und bunten Blättern.

Herrlich aber ist der weite Blick über den Vogelsberg und tief in die Wetterau hinein.

Zwischen Einartshausen und Gonterskirchen hängt dann aber doch noch viel Blattwerk an den Bäumen.

Der Horloff ist dann wohl das Wasser nicht zu knapp geworden.

Kurz vor Ulfa genieße ich die herrlichen Obstwiesen.

Über Laubach, Freienseen und Altenhain beende ich meine Getriebeöl-Aufwärmfahrt – nach 80 Kilometern, auf denen das Getriebe nicht mehr gezickt hat und sich butterweich schalten ließ. Aber ich bleibe dabei: Selbstheilung gibt es in der Mechanik nicht.

Kaum bin ich dann wieder zu Hause, öffne ich noch in den Motorradklamotten die Ablassschraube und lasse das Öl fließen. Nachher werde ich dann den Getriebedeckel abbauen, aber das wird eine eigene Geschichte.

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