Unter der Donnerkuppel

Trügerisch, sehr trügerisch ist das Wetter an diesem Sonntag Morgen: Zwar schön sonnig, aber dabei drückend schwül.

Schätze, das die angekündigten Unwetter heute wirklich kommen werden. Das war aber für diesen Tag bereits einkalkuliert, denn den werde ich in der Werkstatt verbringen. Eigntlich ist nur ein Ölwechsel an No.2 fällig, aber den werde ich heute mit aller Gründlichkeit vornehmen und dabei auch das Steuergehäuse mal wieder öffnen.

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Und ganz wichtig: Die gesamte Aktion wird auf der Hebebühne statt finden, auch wenn ich dafür meinen kleinen Fuhrpark ordentlich hin und her schieben muss. Wozu hab ich schliesslich die Bühne!

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Nachdem der Motor ein paar Minuten warm gelaufen ist, lasse ich das Öl aus den drei Ablassschrauben heraus laufen. Und während die Brühe noch langsam austropft, öffne ich schon den Steuerkasten.

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Leider bleiben Teile der Dichtung am Alu kleben, sodass eine neue Dichtung herhalten muss. Dabei gilt es aufzupassen, dass die neue Dichtung die gleiche Stärke hat wie die alte. Kommt dort eine zu dünne Dichtung hinein, klemmt das gesamte Räderwerk - das darf nicht sein.

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Tja, und obwohl ich die Dichtungsproblematik kenne, verbaue ich zunächst eine zu dünne - mit dem nicht unerwarteten Ergebnis des Klemmens. Bei No.2 gehört an diese Stelle eine Dichtung in 0,5 mm Stärke. Also nochmal ab und jetzt richtig gemacht.

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Die Dichtung in der Oilfeed-Plug wird auch erneuert. Hier sass eine Gummidichtung, die schon recht zerfasert aussah. Also drücke ich hier eine neue Korkdichtung hinein.

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Ob ich die nur ganz kurz benutze Dichtung nochmal verwenden kann? Mal sehen, ich werd sie auf jeden Fall nicht wegschmeissen.

Jetzt kann ich alle Öffnungen wieder verschliessen, frisches Öl mit 10% Mathy hinein kippen, mit gezogenem Dekohebel den Kickstarter gefühlte 500 mal durchtreten, bis an der Oilfeed-Plug frisches Öl austritt (was bei dem schwülen Wetter durchaus schweisstreibend ist) und dann den Motor mal 2...3 Minuten laufen lassen. Die abschliessende Kontrolle zeigt, das die eingefüllte Menge exakt passt: 1,6 Liter in den Öltank und 0,2 Liter in den Steuerkasten.

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Und so sieht es mittlerweile draussen aus: Starkregen mit Stürmboen und Gewittwer mit Blitz und Donner. Aber in meiner Scheune macht mir das nix und ich schau dem Unwetter ganz gern zu.

Diese Aktion heute fand bei Kilometerstand 29.909 statt, war also quasi die 30.000er Inspektion. Ich schaube noch kurz nach den Ölen in Getriebe und Primärtrieb, aber da ist alles in Ordnung. Wir können also wieder auf Tour gehen, sobald das Wetter besser wird.

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