Steigertal, Seemental oder Lautertal

Genau das ist heute die Frage, die ich mir wie immer selbst beantworten muss. Als Freund schneller Entschlüsse, oft auch Schnellschüsse, entscheide ich mich für das Lautertal.

Das liegt auch am nächsten, und wer weiß, ob ich an diesem erneut heißen Tag überhaupt zu mehr fähig bin. Nach einem Schlenker über Mücke fahre ich also via Ober- und Unterseibertenrod, Stumpertenrod und Köddingen nach Meiches, wo das Lautertal auch schon beginnt.

Leider löst sich schon hier meine perfekte Planung in Luft auf: Das Eintauchen ins Lautertal über Dirlammen scheitert an der ersten Straßensperrung. Also wird schnell improvisiert.

Statt nach Dirlammen fahre ich ein paar Kilometer am Rande des Lautertals entlang über Helpershain, bis ich in Engelrod wieder auf Kurs bin. Die an sich sehr schöne Gegend wird durch die hohe Dichte an Windrädern etwas verunstaltet, aber die vielen Anhöhen mit entsprechenden Winden müssen wohl ausgenutzt werden.

Über Hörgenau und Hopfmansfeld geht es auf Frischborn zu, wo ich endlich einmal den einsamen See unweit der schönen Straße besuche. Ein herrliches Fleckchen Erde ohne planschende und kreischende Touristen – das ist der Vorteil von Privatbesitz. Ich weiß diesen Ort der Ruhe aber sehr zu schätzen.

Bei Frischborn habe ich das Lautertal auch schon der Länge nach durchquert und bin ganz nahe an Lauterbach. Das Städtchen umfahre ich aber nur und halte lediglich am Ortsrand bei diesem Autohändler. Der Grund sind ein paar sehr spezielle PKW: Mehrere Jaguar und ein MGB GT.

Ein paar Kilometer geht es nun auf die B254, die ich in Müs aber schon wieder verlasse und in Richtung Stockhausen abbiege. Die Strecke Müs-Stockhausen ist wahrhaftig eine kleine Traumstraße, die ich heute sogar völlig für mich allein habe.

Über Schlechtenwegen, Steinfurt und Heisters fahre ich dann sogar noch etliche Kilometer durchs schöne Steigertal. War zwar so nicht geplant, aber wenn ich mich einfach treiben lasse, kann das schon passieren.

Über Crainfeld und Bermuthshain halte ich nun auf den Hoherodskopf zu. Mache ich zwar sonst an Wochenende nicht so gern, aber heute steht mir der Sinn danach. Wie erwartet ist hier allerhand los und es sind auch recht viele Zweiräder hier, allerdings verteilt auf drei Parkplätze. Ich besuche aber nur den an Doros Büdchen.

Diese Truppe mit Monkeys, Daxen und anderen Honda-Kleinrädern, begleitet von zwei Oldtimern ist mir schon bei Engelrod begegnet. Jetzt kann ich mir die possierlichen Hondas in Ruhe ansehen.

Ganz schön aufgeblasen, der kleine Viertakter.

Die Begleitfahrzeuge des Honda-Trosses sind diese Express Radex in schönem Originalzustand sowie …..

….. diese ebenso schöne DKW.

Die Abfahrt der symphatischen Gruppe aus dem Raum Limburg-Weilburg habe ich gefilmt.

Lange Zeit der Traum meiner jungen Jahre war eine BMW R25/3. Hatte auch mal kurz eine, aber die hat meinen damaligen Schrauberversuchen erfolgreich widerstanden.

Zum Abschluß der heutigen 130 Kilometer bei etwas zu viel Wärme drehe ich noch eine schöne Spirale über Wohnfeld. Auch dieser Ort liegt ja in einem herrlichen Tal, nur hat das keinen Namen.

Die heutige Fahrt hat mir erneut ein vollständig durchgeschwitzes Shirt beschert, obwohl ich versucht habe, mich so oft wie möglich in kühleren Wäldern oder in erträglichen Höhenlagen aufzuhalten. Klappt natürlich nur eingeschränkt. Und schön wars trotzdem. Ab morgen soll es ja kühler werden – was wahrscheinlich bedeutet, dass es innerhalb von drei Tagen richtig kalt wird. Also nicht übers Wetter meckern.

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