….. dieses Jahres hat direkten Einfluss auf mein heutiges Ziel mit Bullet No.1. Bedingt durch den heißen Sommer ist die Ernte ja bekanntlich schlecht, und das hat nicht nur höhere Preise, sondern auch häufig eine schlechte Qualität zur Folge.
Finde ich jedenfalls, denn so viele grün gewordene Kartoffeln wie 2018 hatte ich noch nie. Und das führt dazu, dass mein heutiges Ziel der Gutshof und das Schloß Friedelhausen ist. Da war ich zwar schon häufiger, aber den Bezug zur Kartoffel konnte ich bis dato nicht herstellen. Und heute soll dort eine Art „Tag der offenen Tür“ statt finden.
Also geht es gegen 13:30 bei strahlend schönem Wetter in Richtung Odenhausen/Lahn – nicht zu verwechseln mit Rabenau-Odenhausen. Temperaturmäßig ist es noch einen Tick wärmer als gestern, damit haben wir für meinen Geschmack perfektes Herbstwetter.
Durch geschickte Planung mache ich aus der Kartoffelfahrt eine kleine Vergnügungsreise mit 70 Kilometer Länge – einfache Entfernung natürlich.
14 Tage lang habe ich meine No.1 nicht bewegt – es wird also Zeit, den Motor mal wieder richtig warm werden zu lassen. Kurz nach dem Öl geschaut und schon geht die beschauliche Fahrt los.
In einer schönen, großen Schleife fahre ich nach Bersrod, wo ich mir den ersten Stopp gönne. Weiter geht es über Beuern, Buseck und Staufenberg – und schon bin ich an der Lahn. Jetzt noch ein paar Kilometer am Flüßchen entlang, und ich habe mein Ziel erreicht.
Entlang eines Seitenarms der Lahn komme ich nun zunächst zum Hofgut Friedelhausen. Für eine offenen Tür ist hier allerdings wenig Betrieb.
Und hier lese ich den Grund für die erstaunliche Ruhe: Der Tag der offenen Tür war gestern! Na egal, jedenfalls lese ich, dass es hier beste Kartoffeln nach Demeter-Richtlinien gibt – nur nicht heute. Aber ich weiß Bescheid.
Es folgt der obligatorische Blick mit Foto auf mein Lieblingsschloß. Ist es nicht herrlich british?
Es geht weiter nach Salzböden, wo ich dann auf eine meiner Traumstraßen komme: Die alte Verbindungsstraße nach Wettenberg. Hier geht es fast 15 Kilometer nur durch den Wald, keine Ortschaft, keine Querstraße, kein Verkehr. Das mit dem Verkehr gilt aber nur für Wochentage: Da kann es passieren, dass Du auf der gesamten Strecke keinen weiteren Verkehrsteilnehmer triffst. Heute ist aber Sonntag, Familienausflugstag – da ist hier schon mehr los. Ich begegne tatsächlich 5 weiteren Fahrzeugen, wovon eines ein Pferdefuhrwerk ist und deshalb nicht zählt. Und dann der Straßenbelag! Der könnte so 30 Jahre alt sein und ist irgendwie …. albanisch, vielleicht auch indisch oder transnistrisch. Jedenfalls staucht er mir auf der Enfield ordentlich die Wirbelsäule zusammen. Aber so muß das auf diesem Sträßchen.
Von Wettenberg geht es weiter nach Wismar, wo ich kurz das Erlental befahre und dann einen Halt am Wismarer See einlege. Hier ist es schon sehr ruhig, aber ein paar Besucher liegen doch in der Sonne und genießen den Tag. Das finde ich OK, denn in der Sonne ist es herrlich warm. Schockierend ist eher, dass zwei junge Ladies gnadenlos ins Wasser gehen und schwimmen. Ich weiß ja nicht, wie warm der See noch ist, aber ich fürchte, dass es höchstens 10 °C sind. Sind schon hart, so manche Frauen. Also ich tät’s nicht machen.
Von Wismar aus bin ich flott wieder in der Rabenau. Noch ein paar Kilometer durch die Wälder, und nach 140 Kilometern bin ich wieder daheim – passend zum Käsekuchen.