Der Marathon-Mann

Marathon-Man – das ist vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben, aber heute bin ich mit der Bullet ES immerhin über 200 km gefahren – und das quasi am Stück. Für einen Rentner auf einer rund 60 Jahre alten Konstruktion ist das nicht übel.

Ursprünglich wollte ich mir ein Teilstück der Route ansehen, die ich am nächsen Wochenende fahren möchte.

Da soll es zur 40-Jahre-Feier der Yamaha SR500 nach Bad Berleburg gehen. Kurviger.de hat mir eine hübsche Route vorgeschlagen, die ich mir aber partiell heute anschauen muss. Es geht um das Teilstück zwischen Kleinseelheim und Niederasphe, da habe ich ein paar Lücken in der Ortskenntnis.

Ein weiterer Plan heute ist, dass ich mit der Bullet und ihrer neuen Sachse-Zündung 100 km am Stück und ohne Pause fahren werde. Mal sehen, wo ich da hinkomme.

Dummerweise habe ich bei der ganzen Planung eines nicht bedacht: Es ist ein Freitag Nachmittag. Entsprechend ist in der Nähe jeder größeren Ortschaft und in der Umgebuung von Bundesstraßen ein gewaltiges Verkehrsaufkommen. Zwar vermeidet Kurviger.de solche Punkte, aber das geht natürlich nicht immer. Und da, wo es sich nicht vermeiden lässt, sinkt der Spaß an der Fahrt sofort rapide ab.

Immerhin kann ich bis Simtshausen meinen Plan verwirklichen und die Unschärfen beseitigen. Der Rest bis Bad Berleburg sollte vergleichsweise klar sein, so dass ich in Ernsthausen abbiegen kann in Richtung Roda und Rosenthal. Diese Strecke bin ich schon einige male gefahren, und sie ist immer wieder schön: So gut wie kein Verkehr, lange Waldstücke und ab Roda auch sehr gute Strassen. Heute bemerke ich aber, dass es sich bei den Wäldern um potemkinsche Wälder handelt! Du fährst durch herrlich grüne Wälder, aber sobald sich eine Lücke auftut, kommt der dahinter liegende Nadelwald zum Vorschein – und der ist tot, mausetot, toter gehts nicht. Ein wirklich übler Anblick, wenngleich gut versteckt hinter den grünen Laubbäumen.

Erster Stop dann nach exakt 100 Kilometern im schönen Wohratal. Dass ich hier mal ein paar Jahre gelebt habe, ist reiner Zufall und nicht geplant.

Noch 5 Kilometer und ich komme durch Langendorf, wo wir unser erstes Haus hatten.

Der Rest der Fahrt führt mich dann wieder durch wohlbekannte Gefilde, so dass ich nur noch einmal im Kirtorfer Wald anhalte, und zwar am alten Forsthaus.

Hier gibt es auch das erste Foto des Jahres mit der Enfield an Rapsfeldern.

Gegen 19:00 bin ich dann wieder zu Hause und wir haben etwas mehr als 200 Kilometer zurückgelegt. Die Sachse-Zündung hat immer einen pima Funken erzeugt, da gibt es nix zu meckern. Trotzdem werde ich in den nächsten Tagen noch enmal versuchen, die Zündung etwas genauer einzustellen: Im unteren Drehzahlbereich könnten die Vibratonen etwas geringer sein. Aber das ist jetzt schon wieder Jammern auf hohem Niveau.

Und das ist meine heutige Route.

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