Besser geht immer

Mit der Jungfernfahrt meiner 500ES mit Sachse-Zündung war ich ja durchaus zufrieden – bis auf eine leichte Zunahme der Vibrationen im unteren Drehzahlbereich.

Deshalb setze ich mich nach dem Mittagessen noch einmal mit einem Schemel vor das Zündungsgehäuse, schraube den Deckel ab und entferne die Zündkerze. Dann wird penibel, äusserst penibel, der obere Totpunkt gesucht und anschließend die Magnetscheibe so eingestellt, dass die eingebaute LED so gerade erlischt. Ist ein bisschen wie vorher mit der Kontaktzündung, wo der Abriss unter Zuhilfenahme einer Prüflampe ebenso eingestellt wurde.

Und tatsächlich sind die Vibrationen bei Standgas geringer geworden. Gestern hat die Enfield im Stand derart vibriert, dass der elektronische Tacho schon reagiert hat. Das macht er heute nicht. Um 14:00 bin ich fertig mit der Einstellerei und gehe direkt auf eine weitere Probefahrt.

Meine Route führt mich über den Hoherodskoppf bis nach Herbstein und Altenschlirf, wo ich in Richtung Schlechtenwegen abbiege. Dabei lasse ich das schöne Steiigertal heute rechts liegen, denn auch der Landstrich, den ich jetzt befahre, ist wunderschön und herrlich verkehrsarm. Nach den gestrigen Erfahrungen versuche ich heute aber auch, auf sehr abgelegenen Strecken zu bleiben, was mir gut gelingt.

In Stockhausen bieg ich ab in Richtung Rudlos und von dort aus durch einen waldreiche Strecke bis kurz vor Lauterbach. Den Ort selber aber meide ich und fahre in die entgegengesetzte Richtung nach Schloß Eisenbach, das über die Baumwipfel ragt und schon von weitem zu sehen ist.

Schloß Eisenbach ist zwar an Wochenenden ein gern besuchtes Ausflugsziel, aber richtig nervig überlaufen is es dort selten – das Terrain ist einfach so groß, dass sich alles verläuft. So ist es auch heute.

Ein wirklich imposantes Anwesen, dieses Eisenbach.

Und hier eine Kurzfassung der bewegten Geschichte des Schlosses.

Herrlich leere Straßen und eine wunderbare Gegend durchfahre ich zwischen Lauterbach und Dirlammen. Über den Hoherodskopf fahre ich nun zurück in Richtung Heimat, besuche kurz Doros Büdchen, wo wie so oft nichts nach meinem Motorradgeschmack ist und fahre dann weiter nach Schotten, ……

….. wo ich mir am Falltorhaus etwas mehr verspreche. Aber bis auf zwei schöne Thruxton ist auch dort nichts für mich zu sehen.

Zum guten Schluss geht es noch nach Sellnrod zu Bärbel und Jürgen, wo wir ein wenig an deren NSU Max schrauben und Benzin quatschen. Und das war’s dann für heute: Runde 150 Kilometer durch schönste Landschaften mit einer herrlich zündenden Sachse-Zündung.

Und für morgen weiß ich auch schon, was zu tun ist: Die Blinkkontrollleuchte zickt, was höchst wahrscheinlich an einer der beiden Sperrdioden liegt. Da geh ich morgen bei. Wahrscheinlich haben die gestrigen Vibrationen einen Anschluss gekillt.

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